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Wer war Till Eulenspiegel?

Wer war Till Eulenspiegel?

Till Eulenspiegel war mehr als nur ein Narr. Es gibt Menschen, die sind die geborenen Streiche-Spieler, Till Eulenspiegel war einer von ihnen. Er ging dabei sogar so weit, dass er Weihnachten stahl.

Ob es Till Eulenspiegel jedoch wirklich gab, ist historisch nicht abschließend belegt. Fakt ist, seine Geschichten und Streiche erfreuen die Menschen und die Bücher über ihn wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt. Dabei war er besonders dafür bekannt, dass er die Menschen beim Wort nahm und bildliche Sprache einfach in die Tat umsetzte. Diese und andere Streiche finden sich in zahlreichen Geschichten über Till Eulenspiegel.

Wer war Till Eulenspiegel?

Den Überlieferungen zufolge soll Till Eulenspiegel Anfang des 14. Jahrhunderts in Kneitlingen am Elm geboren worden sein. Verstorben ist dieser etwa 50 Jahre später in Mölln. Die Tatsache, dass viele seiner Streiche und Geschichten in der Region Braunschweig spielen, spricht dafür, dass es sich um Till Eulenspiegel handelte. Eulenspiegel war ein Schalk beziehungsweise Narr. Zudem war er für seine Intelligenz bekannt und machte auf Missstände aufmerksam. Redewendungen setzte er kurzerhand in die Tat um und wobei er reihenweise Menschen bloß stellte.

Der Verfasser der Geschichten und Streiche von Eulenspiegel

Aber genauso wie nicht abschließend geklärt ist, wer Till Eulenspiegel war, ist auch nicht überliefert, wer das Buch über seine Geschichten und Streiche verfasste. Hermann Bote und Hieronymus Brunschwig werden als mögliche Verfasser gehandelt. Im Jahr 1510 veröffentlichte Johannes Grüninger das erste Buch über Till Eulenspiegel, in welchem 96 seiner Geschichten und Streiche enthalten sind. Kurz nach Veröffentlichung wurde das Buch zum Bestseller und in viele andere Sprachen übersetzt. Ursprünglich waren die Geschichten und Streiche sozialkritisch zu sehen. Dies änderte sich jedoch, nachdem die Literatur für Kinder aufgearbeitet wurde. Woraufhin die Geschichten und Streiche einzig der Belustigung seiner selbst galten.

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Die Geschichte über Eulen und Meerkatzen

Till Eulenspiegel ließ sich von einem Bäcker in Braunschweig als Gehilfe anstellen. Dieser arbeitete zwei Tage lang fleißig und sollte am dritten Tag allein weiterarbeiten, während der Bäcker sich ausruhte. Er fragte diesen vorher, was er denn backen solle. Völlig verwundert über diese Frage antwortete der Bäcker „Eulen und Meerkatzen“. Till setzte die Worte in die Tat um und backte aus dem feinen Teig des Bäckers Eulen und Meerkatzen. Als der Bäcker am nächsten Morgen die Backstube betrat, war dieser nicht erfreut.

Der Bäcker verlangte von ihm, dass dieser für den Teig bezahlte. Till bezahlte und nahm dafür seine gebackenen Eulen und Meerkatzen mit. Als er überlegte, wie es weitergeht, fiel ihm ein, dass man in Braunschweig angeblich alles verkaufen könne. Also stellte er einen Tisch vor die Kirche und verkaufte sein Eulen- und Meerkatzen-Gebäck an die zahlungskräftige Kundschaft. Dabei nahm er das Dreifache vom ursprünglich bezahlten Preis ein. Dieses verärgerte den Bäcker und so ging er auf die Suche, um sich von Till auch noch das Backen bezahlen zu lassen. Dieser war jedoch unauffindbar.

Wie Till Eulenspiegel Weihnachten gestohlen hat

In der holländischen Stadt Sterkdam waren einen Tag vor Weihnachten die Straßen mit Schnee bedeckt. Bei den Bewohnern der Stadt herrschte jedoch keine Vorfreunde auf Weihnachten, denn die Menschen waren mit Trauer und Angst erfüllt. Es herrschte Krieg zwischen Holland und Spanien und um die Stadt hatten spanische Artillerie-Kämpfer Stellung bezogen. Damit war die Stadt von der Außenwelt abgeschnitten und die Bewohner hatten nichts mehr zu essen.

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In der Stadt saß zu diesem Zeitpunkt Till Eulenspiegel im Gefängnis. Ein Junge, der traurig war, dass Weihnachten dieses Jahr wohl ausfallen würde, lief an seinem Zellenfenster vorbei. Die beiden unterhielten sich und Till schaffte es, dass der Junge ihm blaue Farbe brachte. Till bemalte die Gitterstäbe des Fensters mit blauer Farbe, sodass der Wärter beim Öffnen dachte, er sei geflohen. Dabei ließ er die Zelle offen, wodurch Till wirklich fliehen konnte.

In ein weißes Bettlaken gehüllt verließ er die Stadt und schlich sich in ein Zelt der Spanier. Dort legte er sich Rüstung an und stahl nach und nach den Spaniern ihr Weihnachtsessen. Dieses füllte er in die zwölf Kanonen und ging daraufhin zum Hauptmann, um diesem zu sagen, dass die Kanonen heute abgefeuert werden müssten. Er wolle sich in die Stadt schleichen, eine Fackel im Kirchturm entzünden, damit diese als Ziel dient.

So kehrte Till in die Stadt zurück und weckte die Bewohner auf. Obwohl die Bewohner ihn als geflohenen Häftling erkannten, schaffte er es die Fackel zu entzünden. Kurze Zeit später wurden die Kanonen abgefeuert und auf die Bewohner der Stadt regnete das Weihnachtsessen nieder. Diese feierten die ganze Nacht durch und am nächsten Morgen erreichten die holländischen Truppen die Stadt. Die Spanier flohen und Till Eulenspiegel wurde als Dieb geehrt, der Weihnachten für die Bewohner von Sterkham gestohlen hatte.

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